Vor 35 Jahren habe ich zum ersten Mal in ein Basssaxophon geblasen. Seit dieser Zeit war es immer in meinem Hinterkopf. Ich spiele hauptsächlich Tenor, bin aber im Besitz der Saxophonfamilie von Sopranino bis Bariton, hauptsächlich Selmer, Yamaha und Keilwerth.
Also fehlt mir noch ein Basssax. Tiefer will und kann ich nicht gehen. Das ist der Grund für die Anschaffung.
Ich habe das Basssax bei Thomann ausprobiert und erst mal einen Brummschädel bekommen. Ein 2er Blättchen war dann schon angenehmer. Auch das Selmer Mundstück sprach besser an als das mitgelieferte. Der Sound ist fett, was aber am Basssaxophon an sich liegt.
Die tiefen Töne lassen den ganzen Schädel vibrieren. Alleine das ist ein Erlebnis. Fast schon zum Meditieren geeignet. Im Stehen habe ich keine Position hinbekommen (190cm Körpergröße), die angenehm zum spielen war. Ich spiele deshalb nur im sitzen und stelle das Instrument mit dem Stachel auf den Boden. Soweit alles gut.
Probleme habe ich wenn's in die Oktave geht. Vom c zum d mit Oktavklappe ist herausfordernd. Als geübter Spieler habe ich große Schwierigkeiten das sauber hinzukriegen. Immer überbläst das d zu einem Oberton, beim e und f dann auch noch. So dolle Grimassen muss ich sonst nicht schneiden um das gut zu spielen. Vielleicht muss ich mich mehr damit beschäftigen, aber auf Anhieb ist da nichts drin. Ich spiele auf dem Original Mundstück. Das Selmer Mundstück hat den Preis eines neuen Thomann Tenorsaxophons, deshalb habe ich mich nicht dafür entschieden.
Die Thomann Crew hat mich bestens beraten und auch meinen Wunsch eines silbernen Horns erfüllt. Das Instrument kam trotz Sonderanfertigung in wenigen Wochen recht schnell an. Es ist für den Preis unschlagbar günstig, sieht phantastisch aus und ist gut verarbeitet.
Ob ich es aber mal auf der Bühne anwenden werde, weiß ich nicht. Es ist halt ein Bass Instrument, dass musikalisch anders eingesetzt werden muss. Es komplettiert meine Saxophonfamilie.
Fazit: Wer so tickt wie ich und hat ca.3000 Euro übrig, hat mit diesem Monster Spass. Wer das Instrument ernsthaft auf der Bühne spielen will,
sollte sich "ansatzmäßig" nur damit beschäftigen um die Oktavprobleme zu meistern. Das Horn von Selmer kostet das 9-fache- indiskutabel- es sei denn Du spielst im Royal Sinfonie Orchester oder im Raschèr Saxophone Quartet.