Ich bin Cellist bei "Feline & Strange". Wir sind sehr viel im Ausland auf Tour und daher hauptsächlich mit dem Flugzeug unterwegs - ein Horrorszenario für jeden Cellisten.
Ich habe mich daher an die Entwicklung eines NACH VIOLONCELLO klingenden E-Cello gemacht, dass INS HANDGEPÄCK passt! Mein Prototyp, basierend auf einem YAMAHA SVC50, hat nun die Feuertaufe mit diversen Flügen, vielen Sicherheitschecks, Bühnenauftritten und Studioeinspielungen hinter sich.
Die Saiten muß ich bei meinem Prototypen leider immer noch jedes Mal abnehmen. Das macht nicht jede Saite gern mit.
Die Belcanto Gold G- und C-Saite haben vorteilhafter Weise flexiblere Enden und sind recht leicht wieder aufgebaut - irgendwann hat man halt Übung. Die A- und D- Saite haben die nicht. Beim wiederholten Aufspannen besteht dann schnell die Gefahr, dass die Saite in sich verdreht aufgezogen ist, was die Saite dann spürbar mit einer schlechten Ansprache quittiert.
Wie klingen die Saiten? Ich habe verschiedene Saiten diverser Hersteller ausprobiert. Die A-Saite des Thomastik Belcanto Gold- Satzes war bei mir die erste, die kurz vor einem Auftritt (nach einem Saitenriss) zusammen mit einem ganz anderen Satz auf dem Cello zum Klingen kam. Die Brillanz und der Obertonreichtum sind wirklich auffällig - Da kriegt man richtig Lust auch in die höchsten Lagen zu gehen.
Dieser Obertonreichtum macht die Saiten für jedes E-Cello natürlich besonders interessant. Allerdings sind die Saiten auch gern mal "beleidigt", wenn irgendwas nicht ganz hundertprozentig stimmt und haben dann "Ansprache-Schwierigkeiten". Für einen Anfänger oder Schüler sind daher diese Saiten eher schwierig zu bespielen und im schlimmsten Falle führt das zu Frustrationen.
Die Verarbeitung ist sehr gut, wobei allerdings die Stoffumwicklung den harten Touralltag gern mit fusseln quittiert - nicht schlimm aber unschön. Ansonsten ist mir auch bei meinem sehr energetischen Spiel noch keine Saite dieses Satzes gerissen, obwohl ich auch "brutale" Spieltechniken nutze und auch gern mal mit Plektrum arbeite. Nicht einmal die Wicklung gibt irgendwo nach!
Thema Stimmstabilität: Nach ein paar Übesessions im Studio hielten die Saiten die Stimmung sehr gut. Große Temperaturschwankungen führen natürlich zu Veränderungen. Sind die Saiten eine halbe Stunde akklimatiesiert, ist das aber kein Thema mehr.
UND ZU GUTER LETZT: Goldfarbene Saiten auf einem schwarzen Cello sehen einfach nur Hammer aus!