Die Bass-Combo wurde zu meiner Überraschung erfreulich schnell geliefert.
Doch leider folgte die Enttäuschung nach dem Auspacken auf dem Fuße:
Schon kurze Zeit nach dem Einschalten (gemutet, alle Lautstärken-Regler auf null heruntergedreht) war ein raumfüllendes Geräusch zu hören, das ich erstmal gar nicht zuordnen konnte. Es stellte sich heraus, dass es sich um ein Lüftergeräusch handelte, das schon kurz nach dem Einschalten recht vernehmlich zu hören ist, obwohl überhaupt noch keine Leistung abgerufen wurde und keine Last auf dem Verstärker war. Wie laut wird das Lüftergeräusch dann erst werden, wenn der Verstärker aufgedreht wird und tatsächlich mal Leistung bringen muss?
In keiner technischen Beschreibung und in keinem Erfahrungsbericht über dieses Gerät war jemals von einem Lüfter die Rede. Bei anderen Modellen des Herstellers wird dagegen beispielsweise erwähnt, dass ein ehr lauter Lüfter eingebaut ist, der sich immerhin abregeln lässt („Studio Mode“).
Das ist aber ausgerechnet bei dieser Combo, die speziell für die Verstärkung von Akustik-Bässen gedacht sein soll, nicht möglich! Soll ich also allen Ernstes mit einem akustischen Bass ständig gegen das Hintergrundgeräusch eines permanent blasenden Lüfters anspielen? Das kann es doch nicht sein!
In einem Erfahrungsbericht wird die Combo auch als ungeeignet für den professionellen Einsatz bezeichnet, weil z. B. beim Drücken der Mute-Taste ein lauter Knacks zu hören ist. Dieses Knackgeräusch kann ich bestätigen; da wäre es klüger, lieber die Lautstärke herunter zu drehen, statt den Verstärker zu muten, da knackt dann wenigstens nichts (wenn dann nicht die Potis krachen).
Die Schrauben der rückseitigen Verstärkerabdeckung müssen mit ungeheurem Krafteinsatz und/oder völlig ungeeignetem Werkzeug eingedreht worden sein, die Köpfe der Schrauben sind jedenfalls zerstört (geradezu als handle es sich um eine Verplombung!). – Das bei einem Neugerät für eineinhalb tausend Euro? Gab es denn nicht einmal eine optische Endkontrolle? Ich frage mich, was mich alles noch erwarten würde, wenn ich erst das Innenleben unter die Lupe nehmen würde.
Für wenig praxistauglich halte ich auch das wenig robuste Gehäuse aus hochglänzenden Carbonplatten, die zwar ein angenehm geringes Gewicht haben, aber nicht gerade unempfindlich gegen Kratzer wirken, wenn sie nicht gleich brechen oder splittern, wenn man in der Hitze des Gefechts irgendwo dagegen rumpelt; auch die hübschen Chromleisten sind nicht gerade road-tauglich und werden im täglichen Gebrauch rasch zerkratzt sein. Lieber etwas weniger hübsch, dafür aber robust!
Alles in allem erscheint mir das Gerät für den professionellen Einsatz eher ungeeignet.