Eigentlich ein tolles Instrument von einer sehr guten Firma, aber für mich hat es leider nicht gepasst. Das hat schon direkt beim Auspacken angefangen. Im Korpus-Inneren schlackerte mir ein Kabel-Knäuel entgegen, welches mit einer Metallklammer auf die eine Seite eines Plastik-Plättchens getackert war. Auf der anderen Seite hatte dieses Plättchen eine Klebeoberfläche und war damit wohl früher mal irgendwo am Inneren des Korpus festgeklebt, hatte sich nun aber aus irgendeinem Grund gelöst und fuhrwerkte frei durch den Korpus, blieb auch mal von Innen an den Saiten kleben. Da fragt man sich natürlich, woran das liegt. Materialfehler? Oder liegt das einfach am Prinzip dieser Art von Befestigung, dass sie sich regelmäßig von selbst löst? Muss ich dann damit rechnen, das immer wieder neu ankleben zu müssen? Wie oft? Alle sechs, vier, zwei Wochen? Klebt es irgendwann gar nicht mehr? Fragen über Fragen. Jedenfalls, bevor ich den ersten Ton spielen konnte, mussten erst mal die Saiten gelockert werden, um an dieses Teil ranzukommen und es wieder innen an die Decke zu drücken, wo ich halt irgendwie durch das Schallloch rankam. Saiten wieder gespannt, angespielt, Scheppern und Schnarren, also nochmal retour, das Teil wieder gelöst, an eine andere Stelle geklebt, Saiten wieder gespannt, jetzt gings. Aber egal, nachdem ich sie dann endlich spielen konnte, war ich tatsächlich vom Klang erstmal durchaus angetan. Sehr rund, satt, edel, in den Höhen glockenklar, richtig schön. Aber auch: dezent, filigran, weich, mellow. Oder im Klartext: leise, leise, leise, leise. Das mag, je nachdem, was man spielt und welche Präferenzen man hat, genau der Klang sein, den man haben will, so richtig schön relaxtes Hawaii-Frontporch-Feeling mit sanft perlenden Ukulele-Klängen. Ihre Stärken entfaltet die Ukulele denn auch dann, wenn man sie klingen lässt, offene Akkorde anschlägt, Arpeggios zupft. Bei allem, was schnell, kurz und perkussiv gespielt wird und wo es stark auf Dynamik ankommt, wie etwa rhythmisches Jazz-Comping oder auch flotte Chord-Solo-Sachen, also genau das, was ich bevorzugt spiele, funktioniert der Klang einfach nicht besonders gut, zumindest für mich nicht. Musste sie daher zurückschicken. Sehr schade, weil es ansonsten von der Verarbeitung (mal vom Kabel-Fiasko abgesehen) und von der Optik her ein wirklich wunderschönes Instrument ist, das aber eben das richtige Einsatzgebiet braucht. Aber es zeigt sich immer wieder, egal, wie viel man vorher über ein Instrument liest und wieviele Hörproben man sich im Internet anhört, ob es einem tagt, merkt man einfach erst, wenn man es in den Händen hält und selber spielt. Daher kaufe ich eigentlich Instrumente, genau so wie Hosen und Schuhe, nur ungern online. Aber anders als bei Hosen und Schuhen habe ich leider keinen Laden um die Ecke, wo ich das Zeug vor dem Kauf probieren kann, von daher danke für die money-back-Garantie, Thomann.