Zu diesen Micros fällt es schwer etwas objektiv zu bleiben, denn die Erfahrung im Vergleich zum Preis würde sich wie eine Beweihräucherung anhören, wenn ich niederschreibe, was ich beim ersten Soundcheck empfunden habe! Ich versuche es daher so objektiv wie möglich, obwohl ich trotz all dem voreingenommen positiv über diese Mic´s denke.
Auf der Habenseite sind:
- solide Metallgehäuse
- stramm sitzende Stecker
- Microhalter für Stative nebst Stereonschiene für X/Y-Montage
- Windschutz
- ein Köfferchen aus einfachem Kunststoff das die Micros und das Zubehör aufnimmt
- sehr klein und damit gut platzierbar
- perfekt ausgemessenes Pärchen
- sehr geringes Rauschen (Deutlich unter den meisten Mic-AMP´s)
- exzellente Impulstreue
- Nahbesprecheffekt hält sich in den üblichen Grenzen, und ist nicht übertrieben ausgeprägt
- Verfärbungsarm
- sehr großer Dynamikumfang
- unschlagbarer Preis
Auf der anderen Seite:
- der leider unberechtigt schlechte Ruf von Behringer (mal wieder)
- das Köfferchen könnte robuster sein
- die von aussen aufgeklebten Seriennummern die auch ein Paar als solches erkennen lassen, können vom Microhalter abgeschabt werden, dann wird´s bei mehreren Pärchen schwer solche noch als zusammengehörend zu erkennen!
Der Soundcheck als solches:
Equipment bestehend aus
- ALESIS Monitor one II
- Behringer Xenyx 1204USB
- TAS5630 based Power-AMP
- Violine
- Spanische Gitarre
- Sprache/Gesang
Bei der Violine fällt sofort auf, das die Micros ohne Verfärbungen zu Werke gehen! Via X am Körper microfoniert klingt die Violine warm und volumenreich. in oberen Tonlagen sanft fast schon zart! Insgesamt wird ein sehr angenehmes rundes Klangbild zum Recorder geschickt.
Kommt die Gitarre via X am Heftansatz microfoniert zu Einsatz, geht es richtig rund. Egal wie kräftig man "in die Seiten haut" eher haut es die Monitore von den Ständern, als das die Micros an Ihre Grenzen stoßen. Übelst hohe Dynamikreserven werden hier verzerrungs,- und kompressionsfrei zum Recorder geschickt. Klanglich sind auch hier keine Verfärbungen auszumachen.
Bei Stimme/Gesang wird es allerdings schwierig für den Künstler, denn währen dynamische Micros schon mal einen Patzer verzeihen, ist es bei direkt besprochenen Kondensator-Mic´s so eine Sache mit Fehlern.
Man hört wirklich alles! Jedes Schlucken, Luft holen, Zungenschnaltzen, eben alles was es an Mundgeräuschen neben der Stimme noch so gibt. Die Empfindlichkeit ist absolut beeindruckend. Klanglich sehr präzise ohne die übliche warme Verfärbung von Großmembran-Gesangsmicros gehen diese Kleinmembraner von Behringer eher frisch und luftig an´s Werk, und nicht warm und eher tieftonlastig, wie es in Studios schon mal üblich ist! Stimmen klingen dadurch viel natürlicher und deutlich offener (der berühmte gehörmässig empfundene Vorhang fehlt), verlangen dem Künstler aber auch deutlich mehr ab. Hat Dieser aber seine Stimme und seinen Mund unter Kontrolle wird das was zum Recorder geschickt wird, schnell zum Erlebnis.
Für mich ganz klar!
Bei dem Preis, ist die gebotene Leistung schlicht überragend!
Ein wirklich gutes Allroundpärchen.
Greetings,
EvilDark