Ich habe mir dieses Flügelhorn und das Yamaha YFH-8315 G bestellt, um beide anzuspielen, weil ich für meine Laienmusik (auf sehr hohem Niveau) endlich mal ein gutes Flügelhorn brauchte (Hauptsächlich für Jazz, aber auch hin und wieder mal was klassisches). Habe mich in der Preiskategorie von 2.000-3.000 ¤ von einem netten Mitarbeiter beraten lassen und mir wurde gesagt, dass Adams und Yamaha am meisten dafür in Frage kämen.
Beide Instrument stehen sich in Sachen Tonqualität in fast nichts nach. Das Adams ist vielleicht etwas weicher, aber das Yamaha klingt etwas runder und klarer. Ich hatte extra die Kupfer-Version des Adams bestellt, weil ich sehr gerne extrem weich spiele, allerdings muss ich sagen, dass mich der Sound des Yamaha dann doch überzeugt hat. Das ist aber Geschmacksache.
Was keine Geschmacksache ist, ist die Verarbeitung.
Das Adams ist mit seinem Kupferschallstück sicher der größere Hingucker, aber das Yamaha ist besser gearbeitet. Am meisten fällt dies an den Ventilen auf. Die des Adams sind eher schwergängig und laufen geräuschvoll und als ich sie das erste mal ölen und sauber machen wollte, musste ich erstmal viel Abrieb/Schmutz etc. von den Zylindern entfernen. Auch danach ging es nicht wesentlich besser als vorher, was man von einem Instrument dieser Preisklasse eigentlich erwarten kann. Die Ventile des Yamaha dagegen sind extrem leichtläufig und waren von Anfang an sauber.
Der Kleine-Finger-Halter beim Adams ist offensichtlich für Zwergenhände gemacht und generell liegt das Yamaha viel angenehmer in der Hand. Am Trigger des 3. Ventils fehlen beim Adams 2 Gummiringe, sodass es jedes mal beim Zurückschnappen ein lautes Geräusch gibt. Alles nichts besonders gravierendes, aber es sind Indikatoren für eine nicht so gute Verarbeitung wie beim Yamaha.
Die Ansprache ist Ähnlich bei beiden Instrumenten, wobei hier das Adams durch den größeren Schalltrichter auch bei wenig Luft lauter klingt. Außerdem sprechen die Höhen und die Tiefen etwas besser an. Wenn man schnelle Läufe oder Praller/Verzierungen/Triller usw. (z.B. in einem Jazz-Solo) spielt, hat hier das Yamaha auch aufgrund der um Welten besseren Ventile deutlich die Nase vorne. Jeder einzelne Ton kommt zur Geltung, wo hingegen das Adams bei ähnlicher Spielweise dazu neigt, eine "Klangsoße" draus zu machen.
Fazit: Nichts desto trotz ist mir die Entscheidung schwer gefallen, weil das Adams trotz der beschriebenen kleineren Mängel ein tolles Instrument ist ,was ich jedem empfehlen kann, der ein etwas außergewöhnlicheres Flügelhorn sucht, das schön weich und satt klingt. Ich habe mich aber aus genannten Gründen für das Yamaha entscheiden, weil es mir persönlich mehr Spielfreude bereitet und ich das Gefühl habe, virtuosere Jazz-Soli wegen der leichtläufigen Ventile spielen zu können.