"Eigentlich wollte ich" eher zeitnah ein Update zu den
mittlerweile nicht mehr wegzudenkenden Quintbass -
Saiten schreiben, jetzt sehe ich, dass es schon über 5
Jahre auf sich warten lässt.
Tröstlich daran ist ja,dass nicht die Zeit vergeht,
sondern wir vergeh'n.
Kurz (nicht der österreichische Kanzler): Die Saiten sind
grossartig. Nach dem ersten Test auf einer gerade noch
dem Lagerfeuer entrissenen "Klampfe", der ansatzweise
zufriedenstellend verlief, folgte die Übersiedlung auf
eine Wiener Meistergitarre (JA natürlich Neubespannung)
aus dem Jahr 1934. Dieses Instrument war technisch
völlig in Ordnung, hatte aber den Zenit überschritten,
war vom Klang weich, etwas zu zart, und, boshaft gesagt,
in den höheren Lagen wurde es, dem Zahn der
Zeit geschuldet, auch ein bisschen pappig (schluchz!!!)
Und siehe da, neues Leben blüht aus den Ruinen,
denn genau diese höheren Lagen spielen beim
Quintbass nur in absoluten Ausnahmefällen eine
Rolle (forcierter anschlag hilft).
Die beiden hohen Saiten aus recht massivem Nylon
sind jetzt akzentuiert und gut hörbar einzusetzen.
Der Klang hat Charme ist aber "speziell", es lohnt
sich, die Partie die zu spielen ist vom Fingersatz
wenn es denn irgend geht, zwischen den Saiten
1 + 2 / respektive 3 - 6 abzugrenzen, Registerwechsel
sind schwierig.
Die Bässe waren eine zusätzliche Überraschung.
Das kommt mit einer Fülle, geschmeidig wie Samt,
und ohne Tendenz das Gitarrenensemble (WIRKLICH
unplugged, d.h. kein Amp, kein Mikro, nur andächtig
lauschendes Publikum) niederzumachen.
Ich setze diese Instrument in zwei Ensembles ein.
A) Gitarretrio:
1.) Quartgitarre: (vulgo "Schnuckelchen" bzw. 1/8 Gitarre)
ODER Konzertgitarre
2.) Konzertgitarre
3.) QUINTBASS (JA genau DER) oder Konzertgitarre
B) Gitarretrio wie oben + 2 Sängerinnen - Sopran und Alt;
Jetzt sind GENAU DIESE Besetzungen nicht wirklich Standard.
Ich kehre daher, was ja der Sinn der Sache (Beurteilung) ist,
zurück zum Ursprung. Ich habe diese Saiten an Schüler und
Kollegen weiterempfohlen. Die Saitenhalter haben manchmal
etwas "fummlig" reagiert, die Sattelnut für die sechste Saite
musste mit etwas Graphit (empfehle Weichbleistift 4B oder
für Technikfreaks Spray) oder zarter Feile / Pad / Schleifpapier
nach"empfunden" werden. Wie gesagt, die Saite verlangt
eine Mensur von 68cm aufwärts, meine bekannten
"Verbauungen" fanden alle auf "Torres - Mensur" (65cm)
statt.
Die erste Beurteilung vom Jan 2016 war gegenüber
jetzt eher zurückhaltend. Hier und heute (Feb 2021)
sage ich uneingeschränkt, diese Saiten sind zu empfehlen,
trotz Schwierigkeiten beim Registerwechsel, trotz eher
avanciertem Verkaufspreis;
Alles Gute
aa(m)Gl
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Beurteilung vom Jan 20
Ausgangslage - Gesucht: Eine Besaitung für
klassische Gitarre mit "normaler" 65cm - Mensur,
Stimmung eine Quart (H) oder Quint (A)
tiefer als Standard (E). Sinn der Sache ist, im Gitarretrio ("klassisch" / akustisch / ohne jede Verstärkung) eine klangliche Erweiterung zur Verfügung zu haben, ohne einen Akustik - Bass einzusetzten.
Pyramid bietet die entsprechende Stimmlage an,
jedoch für längere Mensuren (68 - 72cm).
Die 6.Saite (A) ist durch ihren Durchmesser etwas
sperrig aufzuziehen, (eventuell muss der Sattel
nachbearbeitet werden), alle anderen verhalten sich "ganz nornal". Trotz der "zu kurzen" Mensur
ist der Saitensatz problemlos auf "A" zu stimmen,
nichts ist zu weich oder vom Griff her indifferent.
Das Experiment mit diesen Saiten findet statt auf
einem Instrument, dass "seine besten Tage" schon
hinter sich hat, daher ist hinsichtlich des Klanges
noch nicht das letzte Wort gesprochen. Bis jetzt
gilt folgendes: Es klingt immer noch nach Gitarre, (keine Bassimitation), d.h. das Ensemble
erweitert sich gewissermassen unauffällig, aber durchaus angenehm nach unten, nichts sticht heraus oder muss mit besonderem Nachdruck gespielt werden.
Akkorde sind in dieser Stimmlage problematisch
(Ausnahme: "Powerchords" ihrer akustisch einfachen Struktur geschuldet).
Es ist nett die beiden höchsten Saiten mit dabei
zu haben, klanglich fallen sie aber nicht wirklich auf.
Fazit: Das Experiment läuft derzeit zu meiner
Zufriedenheit was Stimmung und Bespielbarkeit betrifft, mit dem Klang bin ich einverstanden,
sehe aber bei Migration auf ein besseres Instrument noch Reserven.