Ich habe sie jetzt sein einigen Wochen zu Hause. Mittlerweile haben wir uns angefreundet, eine nette Bluesmaschine.
Aber es begann schwierig. Die Bünde waren so schlecht gemacht, dass man in den oberen Bereichen keine Saiten ziehen konnte und der Ton sofort abstarb. Geht gar nicht. Zurückgeschickt und Thoman hat sie zum (Gibson?) Service geschickt. Die haben das gefixt, aber weiter unten schnarren die Saiten noch. Und die Chrom-Kappen waren zerkratzt (Thoman war aber kulant) Werde wohl noch mal etwas nachjustieren müssen.
Ich hab im Folgenden meine Punkte aufgelistet:
Positiv
• Die Optik ist wirklich klasse (aber wie immer Geschmacksache), die Lackierung wirkt sehr edel!
• Der Sound überzeugt, mit der „out of phase“ Mittelstellung kommt man ziemlich nah an Peter Green ran, allerdings ist sie wesentlich leiser, was man aber bei Übersteuerung im Amp oder mit Verzerrer nicht merkt. Aber man hat wirkliche eine große Soundbandbreite! Genau den Sound hatte ich erhofft!
• Das Gewicht ist gut, der Rücken dankt’s
• Ein guter Koffer ist dabei
• Auf Thomann ist Verlass, immer ein persönlicher Ansprechpartner (allerdings sollten sie den Werkstattservice justieren). Jedenfalls war ich schon vor den Internet-Zeiten Thomann Kunde, die sind nicht ausversehen so groß geworden sondern waren immer gut!
Negativ
• Verglichen mit anderen Epiphones zu teuer, hier wird ein wenig der Hype bezahlt. Am Ende muss man sich klarmachen, dass es chinesische Massenware ist
• Die Bundstäbchen waren sehr schlecht verarbeitet, bei einer Gitarre, die laut Liste ca. 1600,- Euro kosten soll ist das ein Schlag in’s Gesicht
• Der Toggle geht so schwer, dass man viel Kraft braucht und dann aus Versehen immer den Hals oder Steg-Tonabnehmer statt der Mittelstellung erwischt, vor allem bei einem Livegig sehr ungünstig
• In der Mittelposition kann man wenig Volume regeln, sobald man ein Poti nur minimal leiser dreht, ist der entsprechende PU nach einem leisen Knack quasi ausgeschaltet. Die Mittelposition klingt dann fast wie der jeweils voll aufgedreht Pickup. Muss an der Schaltung liegen, weil für sich alleine funktionieren die Potis super.
Ich weiß nicht, ob es sich lohnt, 1500,- Euro mehr zu investieren und die Gibson Greeny zu kaufen (oder 30.000,- für die Custom Shop Version). Oder seine alte Paula mittels der Greeny-Bucker von Gibson selber umzubauen. Oder die Alternative der Marke „Vintage“ für kleines Geld zu kaufen…das muss jeder selber entscheiden. Ich bin mit den Chinesen erstmal durch! Das Ding funktioniert, aber mein Tipp: Immer am besten im Laden was anspielen. Da kann es sein das man für kleines Geld (weit unter 1000,-) richtig gute Sachen erwischen. Und noch wichtiger: Üben. Ich würde auch mit der Custom Shop NICHT wie Peter Green klingen….! Was auch gut so ist.