Der EBS Valve Drive wird bei mir dazu verwendet, statt über den Umweg über Röhrenverstärker, Box und Mikrofon meinen Fretless-E-Bass direkt in die PA einzuspeisen, da ich mit der PA schon genug Schlepperei habe und mein Auto nur begrenzt Ladefläche hat. Ich verwende den EBS Valve Drive sozusagen als Preamp zur Veredelung des ansich etwas sterilen Klanges meines Basses.
Bei den meisten Stücken verwende ich den Preamp ohne gezielte Verzerrung als cleane Röhrenvorstufe. Die darin enthaltene passive Klangregelung ist etwas gewöhnungsbedürftig (die Mitten können bei 400 Hz lediglich erniedrigt werden, was jedoch sinnvoll ist, da dort meist unerwünschte Dröhnfrequenzen existieren, die man eher raus statt rein dreht; die Bässe und Höhen können nur erhöht werden; Neutralstellung ist also bei vollkommen aufgedrehten Mitten und vollkommen zugedrehten Bässen und Höhen) erfüllt aber ihren Zweck, wenn man z.B. die Bässe etwas boosten möchte. Der Mittenregler ist bei mir immer ganz aufgedreht (keine Reduktion der Mitten erwünscht) und der Höhenregler entsprechend zugedreht (kein Höhenboost erwünscht/benötigt; im verzerrten Betrieb kann man damit den Klang der Verzerrungen massiv beeinflussen). Mit dem Bassregler booste ich zart bis kräftig die Bässe, je nach Raumakustik.
Schon in neutraler Stellung der Klangregelung gibt die Röhre reichlich wohlige klangliche Wärme zum trockenen Signal meines Basses. In der modernen Betriebsweise der Röhre wird bei entsprechend eingestelltem Eingangsregler das Signal kaum bis moderat verzerrt, ohne irgendwie an Schärfe zu gewinnen (angenehmster Röhren-Overdrive), ganz im Gegenteil, es entsteht ein sehr weicher Klang, der so richtig gut tut. Bei weiter aufgedrehtem Bassregler kommt noch ein mächtiges Pfund Tiefe hinzu, da der Bassregler bei 80 Hz die Tiefen kräftig anheben kann (+15dB), soweit das der Bandklang verträgt.
Die Vintage-Betriebsweise der Röhre führt schneller zu deutlicher hörbaren Verzerrungen, die nicht ganz so in die Tiefe gehen, sondern eher Hochmitten produzieren, die mir persönlich nicht so gut gefallen, aber gerade Vintage-Fans zum gewünschten Sound verhelfen können.
Die Eingangsempfindlichkeit des EBS Valve Drive kann schließlich noch mittels eines aktiv/passiv-Schalters an die Stärke des eingespeisten Instrumentensignals angepasst werden.
Insgesamt ist der EBS Valve Drive genau das Bauteil, das mir ohne den Umweg über Verstärker, Box und Mikro zu einem natürlich wohlklingenden Sound verholfen hat und dadurch die Sterilität des reinen Instrumentenklangs bei direktem Einspeisen in die PA vollkommen verschwunden ist.
Die Verarbeitung ist EBS-typisch ganz hervorragend. Ich werde sicherlich sehr lange meine Freude an meinem Valve Drive haben.