Es ist nicht ganz einfach einen Erfahrungsbericht über die Microgranny Monolith zu schreiben der dieser kleinen Box auch gerecht wird. Denn man muss fast zwangsläufig dafür aufzählen was die Microgranny alles nicht ist.
Sie ist weder ein vollwertiger Sampler noch ein granularer Synthesizer. Für beides bietet die MG nicht genug Eingriffsmöglichkeiten.
Ebenso punktet dieses Instrument nicht durch herausragende Klangqualität. Bei maximal 16Bit und 22.05 kHz (bei interner Aufzeichnungen sogar nur 8Bit) lässt das das Ausgangsmaterial schon gar nicht zu.
Hinzu kommt, dass die MG von einem beständigen Rauschen begleitet wird. Ein Nebeneffekt des verwendeten Arduino-Boards vielleicht. Lo-Fi wird hier also besonders groß geschrieben.
Darüberhinaus ist die Bedingung etwas hackelig und das Display im besten Falle als esoterisch zu bezeichnen.
Das klingt jetzt alles nicht gerade ansprechend und vielleicht auch etwas verwirrend, wenn man sich meine Wertung besieht.
Das liegt daran, dass die MG nicht trotz, sondern genau wegen dieser ganzen Quirks und Eigenheiten ein unheimlich spannendes und spaßiges Instrument ist. Man muss nur mit der richtigen Einstellung daran herangehen.
Wer einen vollwertigen Sampler oder einen richtigen Synthesizer erwartet wird hier enttäuscht.
Wer sich jedoch auf die Eigenheiten der MG einlässt wird von ihr auf ganz neue Songwritingpfade geführt werden. Die Beschränkungen des Instruments regen die eigene Kreativität an und lassen ganz neue Energien und Potentiale frei werden.
Vor allem bei Ambient-, Drone- und Lo-Fi-Stücken aber auch für Industrial-Experimente eignet sich die MG besonders gut.
Die MG ist also auf jeden Fall ein „acquired taste“. Aber wer sich darauf einlassen kann, der wird jede menge Spaß mit dieser kleinen Box haben. Wer andere Dinge von BASTL kennt und liebt wird auch hier seine*ihre Freude haben.